DEUTZ

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Die Deutz AG ist ein 1864 gegründeter deutscher Motorenhersteller mit Sitz in Köln. Das Unternehmen trug schon vielfältige Namen, u. a. die bekannte Abkürzung KHD für Klöckner-Humboldt-Deutz AG. Neben dem Bau von Motoren mit Luft-, Wasser- und Ölkühlung beschäftigte sich das Unternehmen auch mit der Produktion von Lokomotiven, Lastkraftwagen, Omnibussen Bau- und Landmaschinen. Der Markenname für die von KHD produzierten Lastwagen und Omnibusse war Magirus-Deutz, der für Traktoren Deutz, später Deutz-Fahr und zuletzt KHD-Fahr. Das seit 1964 verwendete Logo des Unternehmens ist ursprünglich dasjenige des Fahrzeugbauers Magirus aus Ulm: Es zeigt ein großes „M“ für Magirus in Kombination mit der stilisierten Silhouette des Ulmer Münsters. Im März 2007 verlegte die Deutz AG Ihren Stammsitz von Köln-Mülheim zu Ihrem größten Produktionsstandort nach Köln-Eil.

Die Deutz AG wurde 1864 als N. A. Otto & Cie von Eugen Langen und Nicolaus August Otto in der Kölner Altstadt gegründet und kann damit als ältestes Motorenwerk der Welt angesehen werden. 1869 erfolgte der Umzug nach Deutz, wo die Fabrik den erforderlichen Platz fand. 1872 erfolgte die Umbenennung in Gasmotoren-Fabrik Deutz AG. Mitarbeiter in leitender Stellung waren damals u. a. Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach, die beide nach 9 Jahren vorzeitig die Firma verließen, um eigene Wege zu gehen. Die Produktion von Viertaktmotoren, den sogenannten Ottomotoren begann ab 1876.

Vor allem waren die nächsten Jahrzehnte von einer stetigen Ausweitung geprägt, vor allem durch Aufkäufe anderer Firmen. Von 1892 bis 1970 baute Deutz Lokomotiven, ab 1944 mit Dieselantrieb. Ab 1897 baute man auch stationäre Dieselmotoren, zunächst in Lizenz von MAN. Von 1906 versuchte man sich in der Gasmotorenfabrik Deutz AG, mit einer Serienfertigung eines Automobils. Grundlage war eine Konstruktion von Bugatti und im Zweigwerk Berlin sollten die großen Vierzylinder gebaut werden. Bis 1909 wurden nur einige Versuchswagen hergestellt und parallel entstand ein 1,3 Liter Rennwagen für den Italiener Ettore Bugatti. Einige Personenwagen wurden bis 1913 von Deutz gebaut. Während des ersten Weltkriegs wurden 1916 von den damals 3.400 Beschäftigten auch LKW mit 5 Tonnen Nutzlast nach Plänen von Josef Vollmer gebaut. Neben Subventions-LKW baute man auch den „Deutzer Trecker“ als Artilleriezugmaschine. 1926 entstand der erste Dieseltraktor. Die Agrartechnik wurde für lange Zeit zu einem der wichtigsten Standbeine der Firma. Zum Produktportfolio gehörten luft-, öl- und wassergekühlte Diesel- und Gasmotoren sowohl für den stationären als auch für den mobilen Einsatz. Der Leistungsbereich lag dabei zwischen 40 kW und 4 MW.

1930 erfolgt die Übernahme der Maschinenbauanstalt Humboldt AG in Köln, die vor allem Maschinen zur Ver- sowie Bearbeitung von Schüttgut (Mühlen, Brechwerke, Rüttler, Förderanlagen) herstellte. Der Firmenname lautete nun Humboldt-Deutz. Auch die Motorenfabrik Oberursel wurde übernommen, womit auch Flugzeugmotoren gebaut wurden. Das Werk Oberursel gehört heute zu Rolls-Royce Deutschland.

1936 übernahm Humboldt-Deutz die kränkelnde Fahrzeugfabrik Magirus in Ulm. Da Magirus Nutzfahrzeuge produzierte, allerdings dringend Dieselmotoren benötigte und Humboldt-Deutz Motoren fertigte, selbst jedoch keine Nutzfahrzeuge herstellte, ergänzen diese sich Optimal. Die Fusion ermöglichte den Bau von vollständigen Lkw, Bussen und Feuerwehrfahrzeugen. Der Markenname der so produzierten Nutzfahrzeuge lautete Magirus-Deutz.

1938 wurde die Isselburger Hütte übernommen und es entstand durch einen Organvertrag mit der Klöckner-Werke AG der bekannte Name Klöckner-Humboldt-Deutz AG (KHD).

Während des Zweiten Weltkriegs beschäftigte sich die Firma in erster Linie mit dem Bau von Rüstungsgütern, vor allem Panzer, Lkw, Kettenfahrzeuge und Halbkettenfahrzeuge. Dabei wurden teilweise neuentwickelte Dieselmotoren mit Luftkühlung eingesetzt.

Die Werksanlagen waren im Verlauf des Zweiten Weltkriegs weitgehend zerstört worden. Gegen Ende des Jahres 1945 wurde die Produktion von Raupenschleppern vorübergehend wieder aufgenommen, die nun in der Forstwirtschaft eingesetzt werden sollten. Die ersten Lkw nach dem Krieg wurden mit wassergekühlten Dieselmotoren ausgerüstet, die ab 1948 jedoch zunehmend von selbstentwickelten luftgekühlten Maschinen abgelöst wurden. Die luftgekühlten Dieselmotoren wurden in der Nachkriegszeit zu einer Art Markenzeichen von KHD. Statt eines Wasserkühlers befand sich vor dem Motor der damit ausgestatteten Lkw und Busse ein respektables Lüfterrad, das einerseits für die Kühlung, andererseits jedoch auch für ein typisches Geräuschbild sorgte, das die Magirus-Deutz Lastwagen und Busse von sich gaben.

Diese Motoren wurden außerdem auch von Irmer & Elze in Baustellenkompressoren eingebaut, wobei beispielsweise der Reihensechszylinder so modifiziert wurde, dass jeweils drei Zylinder als Motor und drei als Verdichter liefen.

Mit der Übernahme der Vereinigten Westdeutschen Waggonfabriken („Westwaggon“) in Köln und Mainz 1953 versuchte man sich für einige Jahre auch im Bau von Straßenbahnwagen. So wurde in Jahre 1955 die Busfertigung von Magirus-Deutz von Ulm ins Westwaggon-Werk nach Mainz verlegt.

Ab 1962 erwarb KHD zunehmend Aktien des Traktoren- und Landmaschinenherstellers Fahr, bis dieser 1975 komplett übernommen wurde. Die Traktoren wurden anschließend unter dem Markennamen Deutz-Fahr verkauft. In den USA wurden die Traktoren unter dem Namen Deutz-Allis verkauft.

KHD war in den 1960er Jahren mit seiner Marke Magirus-Deutz einer der größten deutschen Nutzfahrzeughersteller geworden. Die Fahrzeuge wurden weltweit verkauft, die Motoren teilweise im Ausland in Lizenz nachgebaut. Anfang der 1970er Jahre machten die Lkw und Omnibusse von Magirus-Deutz rund 40 % des Konzernumsatzes aus und waren damit das wichtigste Geschäftsfeld von KHD.

Große Investitionen in neue Modelle von Magirus-Deutz und der Bau eines neuen Werkes in Ulm hatten KHD finanziell geschwächt. 1970 wurde der Lokomotivbau eingestellt. Einen finanziellen Aufschub brachte 1974 die Lieferung von rund 9.500 Magirus-Deutz-Lkw in die Sowjetunion, die in Sibirien zur Erschließung von Ölfeldern und beim Bau der Baikal-Amur-Magistrale eingesetzt wurden. Die luftgekühlten Dieselmotoren von KHD hatten hier einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil: Wo kein Kühlwasser ist, kann auch keines einfrieren. Und in heißen Ländern auch nicht kochen.

Dennoch zeichnete es sich ab, dass der luftgekühlte Dieselmotor nicht mehr zeitgemäß war. KHD suchte daher und aus diversen anderen Gründen einen Partner. Nach gescheiterten Verhandlungen mit Daimler-Benz gliederte KHD zum Beginn des Jahres 1975 seine Nutzfahrzeugsparte in eine neue Gesellschaft mit dem Namen Magirus-Deutz AG aus und brachte diese mit in die neu gegründete Firma Iveco ein. Iveco war ein Zusammenschluss zahlreicher europäischer Nutzfahrzeughersteller, an dem KHD zu 20 % beteiligt war, die restlichen Anteile besaß Fiat.

KHD konzentrierte sich indessen wieder auf den Bau von Motoren. So witterte man ein großes Geschäft in den USA und versuchte, luftgekühlte Dieselmotoren an das amerikanische Militär zu verkaufen. Um finanzielle Mittel für diesen Kraftakt zu erhalten, veräußerte KHD die restlichen Iveco-Anteile an Fiat. Der ehemals so klangvolle Name Magirus-Deutz verschwand daraufhin schrittweise von den Lkw und Bussen und wurde durch den Iveco-Schriftzug ersetzt.

KHD hatte über Jahrzehnte neben der Traktoren- und Motorenproduktion auch eine Sparte Anlagenbau, hauptsächlich tätig im Umfeld der Kohle- und Kokerei-Technik und der Zementherstellungstechnik. Namhaft waren die Unternehmensteile KHD Wedag in Bochum an der Herner Straße und der Zementanlagenbau in Köln, jedoch als Unternehmensteil mittlerweile weiterverkauft wurde. Neuer Eigentümer ist die MFC Bancorp, die sich in KHD Humboldt Wedag umbenannt hat. In Deutschland kann man Anteile der KHD Humboldt auch über die MFC Industrial Holding beziehen, den früheren Fahr Beteiligungen. Die Wedag in Bochum wurde als produzierendes Unternehmen Mitte/Ende der 1980er-Jahre geschlossen und der Sitz der Aktivitäten in Köln zusammengefasst.

1985 übernahm KHD die Motorenwerke Mannheim (MWM) von der Knorr-Bremse AG. Im selben Jahr wurde die Landmaschinensparte von Allis-Chalmers übernommen und dann in Deutz-Allis umbenannt.

Im Jahr 1995 wurde der damalige KHD-Agrartechnikbereich (Schlepperherstellung) an die italienische Same Gruppe verkauft. 1997 erfolgte die Namensänderung zum früheren Namen DEUTZ AG. 2001 trennt man sich auch vom Industrieanlagenbau.

2005 entstand die Tochtergesellschaft DEUTZ Power Systems GmbH und Co KG. DEUTZ Power Systems gehört zu den weltweit führenden Systemanbietern von hocheffizienten und umweltfreundlichen Komplettanlagen auf Basis von Diesel- und Gasmotoren zur Energieerzeugung.

Die Produktionsstätten befinden sich in Köln, Ulm und Spanien. Ferner wird auch in der Volksrepublik China produziert, in dem Deutz am 7. Dezember 2006 ein Joint Venture mit dem größten chinesischen LKW-Produzent FAW eingegangen ist. Eine Zusammenarbeit besteht seit mehr als 10 Jahren zwischen Deutz und FAW im Bereich der Motorenherstellung. Deutz hat sich nun zur Hälfte beteiligt und wird 60 Mill. Euro investieren, sowie auch die Führung in Dalian (Nordosten v. China) übernehmen. Die Übernahme der Mehrheit ist geplant und die Motoren-Produktion in China, soll sich von derzeit 50.000 auf 100.000 Motoren steigern.

Im März 2007 verlegte Deutz ihren Stammsitz von Köln-Mülheim zu ihrem größten Produktionsstandort nach Köln-Porz. 2007 verkaufte das Unternehmen die Deutz Power Systems für 360 Millionen Euro an die 3i Group. Zuletzt wurden in Mannheim vor allem Gasmotoren für dezentrale Stromerzeugung in Blockheizkraftwerken und in geringerem Maße auch immer noch Großdieselmotoren produziert. 2006 erwirtschaftete der Bereich mit etwa 1000 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 314 Millionen Euro.

Am 31.Dezember 2011 beschäftigt Deutz 4060 Mitarbeiter, verfügte über 22 Tochtergesellschaften und war in 130 Ländern weltweit vertreten.
Der Jahresumsatz lag bei rund 1,5 Milliarden Euro.

Im Jahr 2012 (2011) erzielte das Unternehmen bei einem Umsatz von 1,2 (1,5) Milliarden Euro einen Nettogewinn von 19,7 (79,2) Mio. Euro.

Am 27. September 2017 übernahm Deutz den Elektroantriebs-Spezialisten Torqeedo.

Übersicht der Deutz-Motorentypen:

1011 DEUTZ 1015 DEUTZ 2012 DEUTZ
F2L1011 BF6M1015M TCD2012L4
F3L1011 BF6M1015MC TCD2012L6
BF3M1011 BF8M1015MC
F4L1011 2013 DEUTZ
BF4M1011 2009 DEUTZ TCD2013L4
D2009L3 TCD2013L6
1012 DEUTZ D2009L4 BF4M2013C
BF4M1012 TD2009L4 BF6M2013C
BF6M1012
2011 DEUTZ 2015 DEUTZ
1013 DEUTZ D2011L2 TCD2015V6
BF4M1013M /E/EC/FC D2011L3 TCD2015V8
BF4M1013MC D2011L4
BF6M1013M /E/EC/FC BF3M2011 350 DEUTZ
BF6M1013MC BF4M2011 BV12M350
BF6M1013MCP RBV12M350
628 DEUTZ SBV12M350
528 DEUTZ BV6M628
A3M528 BV8M628 716 DEUTZ
A4M528 BV9M628 F4M716
A6M528 BV12M628 F6M716
A8M528 BV16M628 F8M716
BA6M528 SBV6M628 F12M716
BA8M528 SBV8M628 BF6M716
BA12M528 SBV9M628 BF8M716
BA16M528 SBV12M628 BF12M716
RBA6M528 SBV16M628 BF16M716
RBA8M528
SBA6M528 208 DEUTZ 513 DEUTZ
SBA8M528 F1L208D BF6L513
SBA12M528 F2L208F BF8L513
SBA16M528
816 DEUTZ 912 DEUTZ
545 DEUTZ A6M816 F2l912
RV6M545 A8M816 F3L912
RV8M545 BA6M816 F4L912
RBV6M545 BA8M816 F5L912
RBV8M545 BA12M816
SBV6M545 BA16M816 913 DEUTZ
SBV8M545 SBA6M816 F4L913
SBA8M816 F6L913
358 DEUTZ SBA12M816 BF4L913
BV6M358 SBA16M816 BF6L913
BV8M358 BF6L913C
RBV6M358
RBV8M358
SBV6M358
SBV8M358

Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Deutz_AG

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Deutz-Motoren


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